Eine Honesty Bar auf der Strecke: Bergharenhütte

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Co-Koordinator Damiaan besuchte mit Kollegin Manja die Berghütte von Ad und Iny in Bergharen. Eine „Honesty Bar“, in der die Pilger ihren eigenen Tee und Kaffee zubereiten und verschnaufen können. Eine spontane Initiative der Herzlichkeit auf dem Weg der Weisheit. Wer weiß, vielleicht inspiriert sie ja andere…

Unter den Pilgern ist jeder Mensch gleich. Ich denke, das ist einer der schönsten Werte des „modernen Pilgerns“. Moderne Pilger folgen jeweils ihrer eigenen Wahrheit. Ein Bankmanager gerät unter den gleichen Staub wie eine arbeitsunfähige Person. Für Sonne, Regen oder Schlamm spielt es keine Rolle, wie sehr du sozial repräsentierst. Jeder Pilger geht den gleichen Weg, mit dem gleichen Horizont. Aber in Ihrem eigenen Tempo und mit Ihrem eigenen, einzigartigen Geist.

In der Praxis des Pilgerns gibt es natürlich einen Unterschied. Der eine Pilger zahlt locker 100 Euro für ein B&B, der andere schleppt ein schweres Zelt mit sich herum oder ist auf billige Schlafplätze angewiesen.

Ehrlichkeits-Bar

Es macht mich glücklich, Orte auf unserem Pilgerweg zu sehen, an denen das Portemonnaie nicht zählt. Ein solcher Ort ist der Berghut van Ad und Iny in Bergharen. Neben einem Schlafplatz für Menschen mit kleinem Budget gibt es eine „Honesty Bar“, in der man sich gegen einen freiwilligen Beitrag Tee oder Kaffee selbst zubereiten kann. Ein Ort der Herzlichkeit in einer Umgebung, in der es kaum etwas zu essen gibt. Begeistert von den Botschaften unserer Pilger machten Manja und ich uns auf den Weg, um sie zu besuchen.

Das führt zu tollen Gesprächen.“

Als wir von der Route kommen, wartet Ad schon draußen vor seinem Haus auf uns. Sofort erklimmen wir seinen ‚Berg‘. Er führt uns die Treppe hinauf. Etwa zwanzig Meter oberhalb erwartet dich eine schöne Hütte mit der Honesty Bar. Beheizt, mit einer Toilette und Strom ausgestattet. Von der Veranda aus genießen wir den Blick über die flache Landschaft von Maas und Waal.

Ehrlichkeits-Bar
Berghütte von Greetje Kuiken

Stolz zeigt Ad auf die Moräne neben der Berghütte. Dort pflanzten er und Iny einen kleinen Nahrungswald. Ein Ort, an dem sie der Natur ihren Lauf lassen wollten. Nach ein paar trockenen Sommern sind sie davon zurückgekehrt: „Im trockenen Sand der Moräne stirbt alles ab. Selbst jetzt, wo wir gießen, sterben 20% der Pflanzungen ab.“ Die Moräne selbst ist ein Überbleibsel der letzten Eiszeit, die Sedimente vom Utrechtse Heuvelrug bis nach Nimwegen abgelagert hat.

Ad entpuppt sich als pensionierter Mathelehrer und stellvertretender Direktor eines Havo, das direkt auf unserer Route liegt. Im Laufe der Jahre haben er und Iny ein schönes Areal in Bergharen aufgebaut. Anstelle des alten Bauernhauses haben sie vor kurzem ein energieeffizientes Haus gebaut. Anzeige: „Vom Wohnzimmer aus sehe ich schon von weitem Pilger kommen.“

Bei einer Tasse Tee und Kuchen sagt der energische Siebzigjährige: „Seit unserer Pensionierung engagieren wir uns für die Nachbarschaft und haben ein B&B eröffnet. Nach meiner Schulzeit dachte ich, ich kenne die Leute. Aber für uns eröffnete sich eine ganz neue Welt.

Bis vor kurzem hatten wir ein B&B-Zimmer im oberen Segment neben der Berghütte für Leute mit einem bescheidenen Budget. Meistens können die Gäste mit uns zu Abend essen. Wir haben schnell gemerkt, wie groß die Unterschiede sind. Die Gäste der Berghütte sind mit ganz anderen Dingen beschäftigt als Menschen, die für ein Urlaubswochenende in einem B&B übernachten wollen. Tagelanges Laufen löst viel in ihnen aus. Das führt zu tollen Gesprächen.“

Das luxuriösere B&B hat vor kurzem geschlossen. Jetzt organisieren sie jeden Monat ein Dinner-Konzert für 25 Personen in diesem Raum. Zwischen den einzelnen Kursen findet eine Aufführung statt. Nach jedem Gericht wechselt man die Plätze. „So lernt man neue Leute kennen.“ Sie tun es zum Selbstkostenpreis und es stellt sich heraus, dass es ein großer Erfolg ist.

Vertrauen

Eine Selbstbedienungsbar, in der Sie einfach selbst hineingehen, um Kaffee und Tee zu kochen. Schon bald frage ich, ob ihr Vertrauen nicht schon verraten wurde. Der Mensch ist doch nicht so ehrlich, oder? Ad lächelt, wird er oft gefragt: „Auch wenn wir nicht da sind, lassen wir die Berghütte fast immer offen. Wir wohnen hinten und nur Nachbarn oder Wanderer kommen vorbei. In vier Jahren ist noch nie etwas schief gegangen.“

Auch die Zahlung des freiwilligen Beitrags scheint kein Problem zu sein: „Am Anfang konnten die Leute Geld in eine Kiste stecken. Als jedoch einmal ein Pilger 5 € hinlegte, schämte ich mich. Ich sprang sofort ins Auto, um ihr zu folgen. Wie sich herausstellte, hatte sie einfach keine kleineren. Jetzt haben wir einen QR-Code und die Leute bezahlen mit der App ihrer Bank. Ganz einfach.“

Gut zu hören. Vielleicht können sie andere Menschen entlang der Route dazu inspirieren, ebenfalls einen Zwischenstopp einzulegen? Ich träume laut… Ist das nicht eine Menge Arbeit? Jedes Mal, wenn ich den „Berg“ hinaufgehe, um zu putzen, Kaffee und Tee aufzufüllen, die Bettwäsche zu wechseln…

Anzeige: „Die Arbeit im Garten und im Food Forest hält uns eigentlich fit. Ich mache die Wäsche und putze, Iny kocht.“ Er zwinkert und zeigt zufrieden seinen Schrittzähler. „Wir möchten diesen Ort teilen und freuen uns über ein Gespräch. Wir behalten nur die Berghütte. So haben Menschen mit wenig Geld einen Schlafplatz und Pilger können bei Regen Schutz suchen.“

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