Begegnung mit der Heiligen Anna – Pilgerin Susanne Rasing berichten
Einreichung des Stundenbuchs: Pilger können einen Beitrag leisten, der mit einer der 34 Routenkarten verknüpft ist. Eine Auswahl davon wird in einem neuen Pilgerstundenbuch zusammengestellt. Lesen Sie mehr
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Pilgerin Susanne Rasing teilte ihre Gedanken mit uns, passend zur Routenkarte 27, Hernen – Bergharen.
Gesagt, getan: Los geht’s, linkes Bein an rechtes Bein, schön tief durchatmen. Köstlich. Ich fühle mich wirklich wie ein Weltenbummler. Mit dem Rucksack auf dem Rücken, im T-Shirt, die Sonne auf dem Körper. Ich habe das Gefühl, dass die Innenseite meiner Brust mehr Platz hat. Das erlebe ich jedes Mal, wenn ich mit meinem Rucksack unterwegs bin. Ich habe das Gefühl, dass dieser Gedanke mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Und ich gehe weiter.
Leicht rechts und dann wieder geradeaus. Ich bleibe stehen. Nein, aber. Diese Kirche ist wunderschön stattlich. Wie anmutig. So schön zwischen den Bäumen. Ich schaue noch einmal auf meine Karte und sehe, dass ich diesen Weg auch entsprechend der Route gehen muss. Toll, ich muss diese Kirche sehen. Ich fühle mich so sehr davon angezogen.
Und da stehe ich nun, vor dem Haupteingang der Kirche. Ich fühle mich unterwürfig, beeindruckt von der Ruhe des Gebäudes. Was ist es an dieser Kirche, das sich so sehr von all den anderen Kirchen unterscheidet, die ich gesehen habe? Ich gehe hinein, auf die Statue der Jungfrau Maria zu. Nein, es ist nicht Mary. Es ist Anna. Anna? Oh, die Mutter Mariens. Und ich setze mich auf eine Bank. Ich lehne mich mit dem Rücken an die Wand. Voller Staunen.
Ich starre schweigend vor mich hin. Meine Gedanken gehen zurück nach Santiago de Compostela, zu meinem Schnürsenkel mit dem Taubenring, in den meine Startnummer eingraviert ist. Ich habe es auf der Frauenseite der Kathedrale segnen lassen. Wenn Sie mich fragen, warum ich das so gemacht habe, kann ich Ihnen keine Antwort geben. Ich folgte meiner Intuition. In diesem Moment durfte ich, mit angezogenen Beinen sitzend, die Augen geschlossen, erleben: so ein wunderschönes weißes, helles Licht in und um mich herum. Ich öffne meine Augen. Was ich mir anschaue, sieht einfach aus wie immer. Ich schließe die Augen wieder. Da ist es wieder, helles weißes Licht in und um mich herum. Das ist also der Grund, warum ich von der Route abgewichen bin, eine Begegnung mit der Heiligen Anna. Alles stimmt überein und scheint miteinander verbunden zu sein.
